Der Sommer ist vorbei, die Cellulite bleibt

Und wieder haben wir einen Sommer verbracht, wo wir viel um Cellulite diskutiert haben.

Orangenhaut, Hautdellen, Wellen, Cellulite, Cottage-Cheese-Haut – oder wie man sie auch nennen mag. Niemand möchte sie, und doch haben sie viele Frauen. Und klar, wurde auch dies in meinem Freundinnenkreis heiss diskutiert. Schliesslich bekommen solche Fragen, ob Shorts und kurze Röcke bei sommerlichen Temperaturen noch erlaubt sind, automatisch mehr Gewicht.  

Ich persönlich bin sicher schon seit zwanzig Jahren dran, wieder straffe Haut an meinen Beinen zu kriegen. Und als ich dann bei der Yoga-Übung im Herabschauenden Hund alles herunterhängen sah, wusste ich: Die Menopause hinterlässt auch hier ihre Spuren. Dank dem sinkenden Östrogen verliert das Bindegewebe seinen Gummizug, und somit sehen die Beine wie Sofakissen aus.

Was wir Frauen nicht alles machen, um wieder mehr Spannung in unsere Beine zu bringen! Eine Freundin hat sich eine Thermage-Behandlung bei der Kosmetikerin gegönnt. Das Ergebnis? Naja, sagen wir so: das Portemonnaie ist etwas leichter, und die Beine ein bisschen straffer. Fortschritt!

Eine andere hat sich bei einer Kosmetikerin mit einem Hightech-Staubsauger bearbeiten lassen. Fühlt sich an wie eine Massage, nur eben mit Ansaugen statt Kneten. Das Resultat waren blaue Flecken in allen Regenbogenfarben, und tatsächlich auch etwas mehr Spannung. Sie war so begeistert, dass sie sich ein Hobbygerät für zuhause bestellt hat. Seitdem schwört sie darauf, solange sie es regelmässig benutzt.

Dann gibt es noch die Trockenbürsten-Enthusiastin. Seit Jahren schrubbt sie jeden Morgen ihre Beine. Kreislauf-Booster, weiche Haut und ein paar Dellen verfeinert – alles inklusive. Und ich? Ich schröpfe mit einem Gummicup, mittlerweile auch ein kleines Ritual bei der Thermage-Freundin. Nach der Dusche und dem Eincremen, fühle ich mich durchblutetet und denke: «Hey, ich tue etwas.» Und ja, ein ganz kleines bisschen glatter wirkt es schon.

Ein wenig Orangenhaut? Na und!

Als die Freundin mit den «Staubsauger-Beinen» ihr Resultat präsentierte, waren wir alle ehrlich gesagt ziemlich beeindruckt. Doch Hand aufs Herz: Am Ende sehen alle Beine toll aus! Nur wir glauben manchmal, dass unsere selbst die weichsten Orangen sind.

Kein Wunder, dass diese Branche boomt: Mit all den «Mach-endlich-Cellulite-weg»-Produkten und Hightech-Behandlungen werden jährlich Milliarden verdient. Offenbar ein sehr lukratives Geschäft mit unseren kleinen Unsicherheiten. Und wir? Wir probieren weiter neue Methoden aus, schröpfen, bürsten und saugen uns durch den Alltag – Hauptsache wir bleiben dran, sehen nicht nur ein kleines bisschen glatter aus, sondern fühlen uns auch gut dabei. Und wer weiss, vielleicht ist der nächste Orangen-Glätter wirklich schon auf dem Weg.

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Zuvieldenkerin