Heiss ist das neue Cool
Plötzlich und ziemlich unerwartet sind sie gekommen – die bekannten und gefürchteten Hitzeschübe. Sie haben mich in der Nacht geweckt und mir den Schlaf geraubt. An ein sofortiges Wiedereinschlafen war nicht zu denken. Genervt habe ich die Decke zurückgeschlagen, aber eine sofortige Abkühlung wollte nicht eintreten. Dann gerieten die Gedanken in einen wilden Wirbel, ob ich mir wohl eine fiebrige Grippe eingefangen habe. Aber da waren keine Erkältungssymptome und auch keine anderen grippeähnlichen Beschwerden. Als dann in den nächsten Nächten mich die Hitze immer wieder in Schüben heimgesucht hat, habe ich mich langsam und zaghaft an meine Hormone erinnert und mich gefragt, ob dies nun der Beginn der Wechseljahre ist?
Die Hitze hat dann vor nichts Halt gemacht und mich auch tagsüber heimgesucht. Das brachte mich dann so richtig aus der Fassung, dass nun die nächtliche Hitze aus dem privaten Bereich heraustritt und sich allen zeigen will. Wenn andere frierend und eingewickelt in ihrer Kleidung an einem kühlen Herbsttag an der Bushaltestelle stehen, warte ich neuerdings mit einer dünnen Bluse und offenem Mantel auf den nächsten Bus.
Ganz klar, ich musste mein Anziehkonzept neu überdenken und eine Prise Coolness in meine Kleidung reinbringen. Das A und O sind natürlich die natürlichen Fasern. Wer will schon in synthetischen Kratzfummeln herumlaufen, wenn es einem so richtig heiss von Innen ist? In der Nacht gibt es jetzt nur noch Minipyjamas aus federleichter weicher Baumwolle und die Sommerdecke wird zum Allround-Superstar und darf auch in kühlen Nächten bleiben. Tagsüber ist nun der Schichtenlook angesagt: je mehr Schichten, desto mehr Style. Obwohl auch dies richtig geplant werden muss, denn ich kann mich ja nicht überall einer Schicht entledigen, ohne gross aufzufallen.
Accessoires sind jetzt nicht nur ein Stil-Upgrade, sondern meine geheimen Trümpfe. Ein tragbarer Ventilator, ein Fächer oder eine coole Sonnenbrille, sie sind mein neues Must-have-Kit. Mit ist zwar immer noch heiss, ich bin aber wenigstens von etwas Stil umgeben und fühle mich dadurch ein wenig besser.
Ein weiterer Begleiter ist die Wasserflasche. Wenn sie nicht gerade in der Handtasche ausleert, ist sie mein persönlicher Temperaturzauberstab. Ein Tropfen Wasser auf die Handgelenke oder im Nacken, schon fühle ich mich etwas frischer.
Mein weiterer Sidekick in diesem Hitzewellen-Drama ist der Salbeitee, den ich nun regelmäßig trinke – und siehe da, es hilft ganz wenig.